Cuckold – was es beim Sex-Dating bedeutet

by

Die BDSM-Szene in Deutschland ist alles andere als neu, in den letzten Jahren hat sie aber eine größere Beliebtheit bei Paaren überall auf der Welt entwickelt. Immer häufiger sind Angebote und Spielweisen im Internet zu finden, die noch vor einigen Jahren höchstens Insidern bekannt waren. Einer der größten Trends der Szene lässt sich unter dem Begriff Cuckold finden. Vor allem auf Dating-Seiten findet sich dieses Angebot von Paaren immer häufiger. Was hat es damit auf sich?

Die Definition von Cuckold im Sexleben

Ein Grund für die zunehmende Beliebtheit der BDSM-Szene in Deutschland liegt in der Vielfalt der Spielarten, Fetische und Vorlieben, die sich unter diesem breiten Begriff ausleben lassen. Während viele Menschen mit dem Kürzel vor allem Sadomaso verbinden, geht es doch in vielen Fällen eher um Dominanz und Unterwerfung. Dies hat nicht immer mit physischen Auswirkungen zu tun. Ein gutes Beispiel dafür ist der eben genannte Cuckold. Dabei handelt es sich um das Verhältnis innerhalb einer bestehenden Partnerschaft. Natürlich lässt sich der Begriff auch hier nur mit sehr viel Spielraum erklären, da es viele Abstufungen und Varianten gibt. Die klassische Praktik des Cuckold lässt sich aber auf die folgende Weise umschreiben:

Der männliche Part innerhalb einer Beziehung zieht einen Lustgewinn daraus, dass seine Frau Sex mit einem anderen Mann hat. Im Gegensatz zum Wifesharing, das durchaus als eine Form der offenen Partnerschaft gesehen werden kann, agiert der männliche Part in diesem Spiel eher devot. Er mischt sich nicht in den eigentlichen Akt zwischen dem anderen Mann und seiner Partnerin ein – ganz im Gegenteil. Typischerweise unterstützt er den Akt nur soweit, dass seine Partnerin diesen auch mit einem anderen Mann bekommt. Er sieht beim Sex zu, partizipiert aber nicht direkt daran und erhält beim eigentlichen Spiel auch keine direkte Form der Befriedigung. Während beim klassischen Dreier wie auch beim Wifesharing die gleichzeitige Penetration oder zumindest die Abwechslung an der Frau ganz normal ist, mischt sich der Cuckold nicht in den Sex ein. Er zeigt unterwürfiges Verhalten und lässt sich mitunter auch von dem Liebhaber seiner Frau weitere Befehle geben. Die Spielweisen, wie diese ausgelebt werden, sind ganz unterschiedlich und orientieren sich natürlich an den individuellen Vorlieben des Paares. Während der weibliche Part ihren Lustgewinn daraus zieht, dass das Machtgefüge alleine in ihrer Hand liegt, erfahren viele männliche Partner vor allem Erregung daraus, sich der Frau und ihrem Liebhaber zu unterwerfen. Der Liebhaber ist aber in den meisten Fällen beliebig austauschbar und spielt daher nur eine untergeordnete Rolle als Erfüllungsgehilfe, da alleine das Band zwischen dem Cuckold und seiner Partnerin im Vordergrund steht.

Cuckold in der Swinger Szene

Es muss genau zwischen den verschiedenen Spielarten unterschieden werden. Cuckold-Fetische haben in der Regel nichts mit einem normalen Dreier oder dem Wifesharing zu tun. Während es hier meist darum geht, dass der Mann den dominanten Part behält und es um die Befriedigung der körperlichen Gelüste von allen Teilnehmern geht, ist das Spiel mit dem Cuckold vor allem auf Basis der Macht und somit der Psyche. Auch klassischer Swinger-Sex lässt sich damit nicht vergleichen, da auch hier alle Parteien in der Beziehung in den Sex einbezogen werden. Daher fällt der Cuckold-Sex auch in die klassische Form der Dominanz und der Unterwerfung als Teil der BDSM-Szene. Demütigung und Belobigung spielen eine wichtige Rolle – vor allem aber Treue. Nach der eigentlichen Definition gibt es keinen Sex mit anderen Partnern, sofern nicht beide Parteien innerhalb der Beziehung direkt involviert sind. Aber auch dies sind Spielregeln, die natürlich jedes Paar für sich festlegen muss. Wichtig ist dabei aber auch die Suche nach dem richtigen Partner für den eigentlichen Akt.

Die Suche nach dem Partner über das Internet

cuckold - was es beim sex-dating bedeutetDer Grund, warum man von dieser Art des Sex immer häufiger auf den Seiten im Internet liest, ist die unkomplizierte Suche nach einem Partner für den Cuckold-Sex. Da es sich um einen sehr intimen Austausch im Machtgefüge handelt und besonders sensibel für die beiden Seiten in einer Partnerschaft ist, ist es in der Regel so, dass Freunde und Bekannte als Partner ausscheiden – anders als beim Partnertausch oder beim klassischen Wifesharing. Wie bereits oben erwähnt, dient der zusätzliche Mann in diesem Gefüge mehr als ein Spielzeug, als ein Erfüllungsgehilfe und muss sich natürlich in eine gewisse dominante Rolle einfügen – sowohl der Partnerin als auch dem Cuckold gegenüber. Daher suchen immer mehr Paare interessierte Männer über das Internet. Der Kontakt ist so einfach hergestellt und es gibt die Möglichkeit, sich wieder zu trennen, ohne dass es noch zu anschließendem Kontakt kommt. Wer neugierig geworden ist, sollte sich einfach mit einem der Paare in Kontakt setzen und vielleicht ein wenig mehr darüber erfahren, was für ein Reiz in dieser aufregenden und ungewöhnlichen Spielweise zwischen drei Menschen liegt.

© LoloStock / Dollar Photo Club und Highwaysagency mit CC BY 2.0 Lizenz