Wieso ist Shop a man offline?
Shop a Man – Die Kontaktbörse geht offline – warum?
Shop a Man war anders. Das beliebte Dating-Portal präsentierte sich mit einer verspielten Idee. Das Design erinnerte an einen Online-Shop. Die Profile wurden wie Shop-Artikel gelistet. Als Frau hast du gestöbert und dein Lieblingsprodukt ausgewählt – ein Männerprofil. Das konntest du in den virtuellen Einkaufswagen legen und damit ein Date anbahnen. Das ironische Konzept drückte ein Lebensgefühl aus, das den Zeitgeist traf. Die Flirt-Community war beliebt – bei Männern und Frauen. Es gab gutes Kunden-Feedback und hohe Nutzer-Raten. Trotzdem ist Shop a man offline. Warum?
Beliebtes Produkt – Mangelhafte Monetarisierung
Die Online-Dating-Seite gehörte zum Berliner Unternehmen Affinitas. Es ist international tätig und betreibt die Partnerbörse eDarling. Der kleine Ableger Shop a Man wurde 2012 gegründet und hieß zunächst BetterDate. 13 Angestellte zählte das Team. Besonders die Entwickler gaben sich viel Mühe mit dem spritzigen Design und Konzept. Was aber langfristig fehlte, war ein gutes Geschäftsmodell. Die Dating-Community wuchs stetig an. Eine tragfähige Monetarisierung gelang leider nicht.
Affinitas hat ca. 5 Mio. Euro in das Dating-Portal investiert. Es blieb trotzdem ein Verlustgeschäft. Allein im Jahr 2014 war ein Minus von 1 Mio. Euro zu beklagen. Lars Brosseder ist einer der Affinitas-Gründer. Schon 2015 teilte er gegenüber gruenderszene.de mit, dass Shop a Man vor der Abwicklung stehe. Zwar sei das Produkt stetig verbessert worden und auch das Google-Play-Store-Rating sei kontinuierlich gestiegen. Eine wirtschaftlich rentable Gewinnzone wurde jedoch nicht erreicht.
Shop a man offline – Verlust der Führungsspitze und rote Zahlen
Entscheidender Anstoß für die Schließung der Kontaktbörse war dann letztendlich eine Personalia. Im Frühjahr 2015 verließen sowohl der Technische Geschäftsführer Jonas Lanzendörfer als auch die Leiterin Lotta Weigeldt das Flirt-Portal. Damit fehlte dem Dating-Ableger schlagartig die konzeptionelle Führungsspitze. Die Affinitas-Geschäftsführung entschloss sich daraufhin für die endgültige Abwicklung. Die Angestellten mussten sich mitsamt Dating-Community von der Kontaktbörse verabschieden. Dabei gelang es Affinitas leider nicht, dem Mitarbeiter-Team adäquate Arbeitsstellen bei eDarling anbieten zu können.
Bedauerlich. Denn das Dating-Portal war beliebt und erfrischend anders. Es ist schade, dass keine bessere Alternative gefunden wurde und die Flirtbörse Shop a man offline ist.